HISTORISCHER AUGENBLICK
Willkommen auf dem Blog des Instituts für Geschichtsdidaktik und Public History der Eberhard Karls Universität Tübingen!
Ein Blog für Studierende, Lehrende und kritische Köpfe, die Geschichte nicht nur in Archiven und dicken Büchern, sondern auch im Hier und Jetzt suchen. Menschen, die Interesse daran haben, sowohl Krater als auch zarte Pinselstriche der historischen Vergangenheit in der Gegenwart zu erkunden. Studierende und Dozent*innen der Geschichtswissenschaft haben sich in Lehrveranstaltungen auf Spurensuche begeben - hier präsentieren sie ihre vielfältigen Ergebnisse.
von Bastian Wade
Wie ging die Universität Tübingen mit ihrer NS-Vergangenheit um? Bastian Wades Buch „Vergangenheitspolitik im Hörsaal“ zeigt die Reaktion der Universitätsleitung auf studentische Forderungen nach Aufarbeitung in den 1960er-Jahren. Tübingen, im Februar 1964: Während sonst die Ausgaben der Tübinger Studierendenzeitung notizen kaum Beachtung fanden, entbrannte nun eine regelrechte Jagd darauf: Die Titelseite der Februarausgabe zeigte die Fotografie eines Ölgemäldes, das der Psychiater Hermann Hoffmann (1891–1944) im Jahr 1937 von sich für die Rektorengalerie anfertigen ließ – eine SA-Uniform tragend, geschmückt mit allerhand Orden und der goldenen Amtskette der Tübinger Rektoren.
Eine afrikanische Restitutionsdebatte: Der Dokumentarfilm Dahomey (2024)
von Maren Brugger und Bernhard Schnabel
Debatten um die Rückführung von Kulturgütern aus ethnografischen Museen in Europa in ihre postkolonialen Herkunftsstaaten hatten in den letzten Jahren Hochkonjunktur. Aber auch afrikanische Gesellschaften beschäftigen sich intensiv mit der Forderung nach Restitution und deren Umsetzung. Davon handelt der Dokumentarfilm Dahomey (2024) der französisch-senegalesischen Regisseurin Mati Diop, der explizit afrikanische, in diesem Fall beninische, Perspektiven auf das Thema Restitution präsentiert.
Die Entdeckung der DNA in der Tübinger Schlossküche
von Bernhard Schnabel
Am 25. April 1953 veröffentlichten die Molekularbiologen James D. Watson und Francis Crick einen Artikel, in dem sie als erste Aufbau und Funktion der DNA als Doppelhelix beschrieben. Entdeckt hatte die DNA als „Nuclein“ jedoch bereits 84 Jahre zuvor Friedrich Miescher (1844–1895) in der Schlossküche von Hohentübingen. Damit trug er ein bedeutendes Kapitel zur Geschichte der Universität Tübingen bei und blieb dennoch vergleichsweise unbekannt.
Provenienzforschung am Linden-Museum in Stuttgart: Ein Interview mit Markus Himmelsbach
von Sandra Höhn
Markus Himmelsbach hat in Freiburg Geschichte, Politikwissenschaft und Mathematik auf Lehramt studiert und arbeitet seit 2018 als Provenienzforscher am Linden-Museum in Stuttgart. Im Interview gibt er Einblicke in die Aufgaben eines Provenienzforschers und zeigt Herausforderungen und Chancen dieses Berufsfeldes auf.
Zusätzliche Angaben zu Bildquellen/ Lizenzen (externe Links):
*Collage: Bild links: Ji-Elle, CC BY-SA 4, URL:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Si%C3%A8ge_royal_de_Cana-Mus%C3%A9e_du_Quai_Branly_(1).jpg (11.11.2024)
Bild mitte: Ji-Elle, CC BY-SA 4.0, URL: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/49/Statue_du_roi_Gh%C3%A9zo-Mus%C3%A9e_du_Quai_Branly_%2811%29.jpg
(11.11.2024)
Bild rechts: Atelier Sossa Dede/ phot. Ji-Elle, CC BY-SA 4.0, URL:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Porte_du_palais_royal_d%27Abomey-N%C2%B0_71.1893.45.4-Mus%C3%A9e_du_Quai_Branly_(1).jpg (11.11.2024)
***c Domain.
Das Format der Bilder wurde evtl. angepasst.
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Lokal hingeschaut
Koloniales Erbe
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Tasting the Past
(externer Link)