HISTORISCHER AUGENBLICK
Willkommen auf dem Blog des Instituts für Geschichtsdidaktik und Public History der Eberhard Karls Universität Tübingen!
Ein Blog für Studierende, Lehrende und kritische Köpfe, die Geschichte nicht nur in Archiven und dicken Büchern, sondern auch im Hier und Jetzt suchen. Menschen, die Interesse daran haben, sowohl Krater als auch zarte Pinselstriche der historischen Vergangenheit in der Gegenwart zu erkunden. Studierende und Dozent*innen der Geschichtswissenschaft haben sich in Lehrveranstaltungen auf Spurensuche begeben - hier präsentieren sie ihre vielfältigen Ergebnisse.
Glokale Botanik 1: Leonhart Fuchs und der Botanische Garten
von Vera Brillowski
Mit ihrem Botanischen Garten ist die Universität Tübingen im Besitz einer Lebendsammlung heimischer und global zusammengetragener Pflanzen, deren Akquise bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht – und ist damit nicht alleine. Mit den europäischen „Entdeckungsfahrten“ begann eine lange Geschichte europäischer Aneignung von Botanik. Europäische Gelehrte wie Leonhart Fuchs (1501–1566) in Tübingen und Ulisse Aldrovandi (1522–1605) in Bologna begannen, Naturalien systematisch zu verzeichnen und zu sammeln. Über Pflanzentransfers, Klassifikationen und Züchtungen wurden die Gärten, wie ihre Universitäten, zu Akteuren eines botanischen Imperialismus.
Herbert Grabert (1901–1978). Vom Religionswissenschaftler zum rechtsextremen Geschichtsrevisionisten
von Dr. Martin Finkenberger
Von Tübingen aus setzte sich in den 1950er-Jahren der „Verband der nichtamtierenden (amtsverdrängten) Hochschullehrer“ für die Interessen jener Professoren und Dozenten ein, die als nationalsozialistisch belastet galten und deshalb von den Universitäten entfernt worden waren. Die Geschäfte besorgte Herbert Grabert (1901–1978), der der Tübinger Schule der völkischen Religionswissenschaft entstammte.
von Lara Stoller
„Die Geschichte der Firma Chr. Wandel ist die Geschichte der Leistung einer Familie.“ So beginnt die Firmenchronik der Reutlinger Metalltuch- und Maschinenfabrik Christian Wandel, in der von 1869 bis in die 1990er Jahre Maschinen und Siebe für die Papierindustrie hergestellt wurden. Ein Blick auf die Genealogie und Verwandtschaftsnetzwerke (kinship) dieser Familie(n) zeigt, wie die „kinship-hot society“ Reutlinger Industrieller wirtschaftliche Beziehungen durch Heiraten und Patenschaften etablierte und bekräftigte.
„Stein & Tür" - Grabstein und Tempo. Ein kleiner Streifzug durch Nürnbergs jüdische Geschichte
von Maren Brugger und Bernhard Schnabel
Wie soll man als Kirchengemeinde mit jüdischen Grabsteinen in der eigenen Kirche umgehen? Und was haben Tempo-Taschentücher damit zu tun? Auf beide Fragen bietet die auf den ersten Blick unscheinbare Ausstellung „Stein & Tür“ im Pfarrhof der Nürnberger Kirchengemeinde St. Sebald eindrucksvolle Antworten und zeigt, wie überraschend eng beide Fragen miteinander verbunden sind.
Zusätzliche Angaben zu Bildquellen/ Lizenzen (externe Links):
Das Format der Bilder wurde evtl. angepasst.
Historische Ausstellungen
Geschichte digital
Lokal hingeschaut
Koloniales Erbe
Arbeitsfeld Public History
Tasting the Past
(externer Link)