HISTORISCHER AUGENBLICK

Willkommen auf dem Blog des Instituts für Geschichtsdidaktik und Public History der Eberhard Karls Universität Tübingen!


Ein Blog für Studierende, Lehrende und kritische Köpfe, die Geschichte nicht nur in Archiven und dicken Büchern, sondern auch im Hier und Jetzt suchen. Menschen, die Interesse daran haben, sowohl Krater als auch zarte Pinselstriche der historischen Vergangenheit in der Gegenwart zu erkunden. Studierende und Dozent*innen der Geschichtswissenschaft haben sich in Lehrveranstaltungen auf Spurensuche begeben - hier präsentieren sie ihre vielfältigen Ergebnisse.


AKTUELLE BEITRÄGE

„Das leere Grab“ - Ein deutsch-tansanischer Dokumentarfilm über die Folgen des deutschen Kolonialismus

von Franziska Moosmann und Katharina Schmitt

Der deutsche Kolonialismus ist ein filmisch sowie gesellschafts- und bildungspolitisch spärlich beleuchtetes Thema. Im Jahr 2023 legte der Regisseur Lars Kraume mit Der vermesse Mensch einen ersten Spielfilm vor, der den deutschen Genozid an den Nama und OvaHerero (1904–1908) im heutigen Namibia thematisiert. Dieser Versuch wurde allerdings für die Reproduktion von Rassismus sowie die retraumatisierende Erzählweise vielfach kritisiert und als verpasste Chance, die deutsche Kolonialgewalt kritisch zu beleuchten, beurteilt. Mit Das leere Grab liefert das tansanisch-deutsche Regieduo Cece Mlay und Agnes Lisa Wegner ein Jahr später einen Dokumentarfilm, der diese Chance nicht zu verpassen scheint. Sie begleiten zwei tansanische Familien auf der Suche nach den Gebeinen ihrer Vorfahren, die von den deutschen Kolonialtruppen verschleppt wurden, um nach rassistischen Logiken in Deutschland beforscht zu werden.

Bild: Das Grab von Songea Mbano. Quelle: Pressemappe Salzgeber.**
Bild: Das Grab von Songea Mbano. Quelle: Pressemappe Salzgeber.**

Robert Koch in Ostafrika - zur Debatte um das „dunkelste Kapitel seiner Laufbahn"

von Fabian Eigner

Während der Corona-Pandemie war das Robert Koch-Institut als wichtige wissenschaftliche Instanz in den Medien und der Gesellschaft nahezu täglich präsent. Es überrascht daher wenig, dass im Frühjahr 2020 eine längst überfällige Debatte über die koloniale Vergangenheit des Namensgebers des Instituts losgetreten wurde. Im Vordergrund dieser Auseinandersetzung steht vor allem die Arbeit und Forschung, die Robert Koch (1843–1910) im Auftrag des deutschen Reichs in den Kolonien durchgeführt hatte. Hauptgegenstand der Diskussion ist die von Koch geleitete Expedition zur Erforschung und Bekämpfung der Schlafkrankheit nach Ostafrika (1906/07).

Fotomontage mit Robert Koch, Schlafkranken, Tsetsefliege und dem späteren Heilmittel Bayer 205, Quelle: Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bildnummer 042-0247-20.*
Fotomontage mit Robert Koch, Schlafkranken, Tsetsefliege und dem späteren Heilmittel Bayer 205, Quelle: Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bildnummer 042-0247-20.*

Ausstellung: 700 Jahre Württemberg und das Elsass im Hauptstaatsarchiv - aus Quellen die gemeinsame Vergangenheit erkunden

von Alexander Oltmanns

Die Ausstellung im Hauptstaatsarchiv lieferte Einblicke in die gemeinsame Geschichte Württembergs und des Elsass. Anlass der Ausstellung ist das 700-jährige Jubiläum des Erwerbs der Grafschaft Horburg und der Stadt Reichenweiher, heute Riquewihr, durch Graf Ulrich III. von Württemberg. Die Ausstellung war vom 27. März bis zum 5. Juli 2024 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart zu sehen. Danach wanderte sie in das württembergische Schloss in Riquewihr und ist seit dem 13. Juli bis zum 13. Oktober 2024 dort zu sehen. Die Ausstellung ist weiterhin durch einen digitalen Rundgang zugänglich. Durch kostbare und verschiedenste Exponate geht die Ausstellung folgender Frage nach: Was verbindet Württemberg und das Elsass seit 700 Jahren?

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart.
Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart.

Ausstellung: Welterbe des Mittelalters. 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau – 1300 Jahre in 3 Kirchen und einer Schatzkammer vor Ort (2/2)

von Lea Schnabel und Maren Brugger

Die Klosterinsel Reichenau, auf der der Wanderbischof Pirmin im Jahre 724 das erste dortige Kloster gründete, ist für ihre jahrhundertelange Geschichte und europaweite Bedeutung bekannt. Anlässlich des Jubiläums der Klostergründung vor 1300 Jahren findet in Konstanz noch bis zum 20. Oktober 2024 die Ausstellung „Welterbe des Mittelalters – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ im Archäologischen Landesmuseum in Konstanz (Teil 1) statt. Mit dem Wissen aus der Ausstellung in Konstanz kann man sich anschließend auf die Reichenau begeben und 1300 Jahre vor Ort erleben.

Bild: Maren Brugger.
Bild: Maren Brugger.

Zusätzliche Angaben zu Bildquellen/ Lizenzen (externe Links):

*Fotomontage mit Robert Koch, Schlafkranken, Tsetsefliege und dem späteren Heilmittel Bayer 205, Quelle: Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bildnummer 042-0247-20. URL: https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/kolonialesbildarchiv/content/titleinfo/11414873 (10.09.2024).

** Pressemappe Salzgeber https://salzgeber.de/dasleeregrab#Presse (28.09.2024).

 

Das Format der Bilder wurde evtl. angepasst.

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