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Von einer Professur und einem Kriegsverbrechen - Gustav Rieks Wiedererlangung der universitären Lehrbefähigung


Das Plakat aus dem Lehrforschungsprojekt. Zum Vergrößern anklicken.
Das Plakat aus dem Lehrforschungsprojekt. Zum Vergrößern anklicken.

 „Sehr geehrter Herr Professor! Sie haben am 22. Mai 1968 das 68. Lebensjahr vollendet und sind gemäß § 22 Abs. 2 und 3 des Hochschulgesetzes vom 19. März 1968 […] mit Ablauf des Sommersemesters 1968 infolge Erreichens der Altersgrenze von Ihren amtlichen Verpflichtungen entbunden. Angeschlossen übermittle ich Ihnen die Dankesurkunde des Herrn Ministerpräsidenten. Für Ihre langjährige erfolgreiche Arbeit in Forschung und Lehre möchte ich Ihnen im Namen des Kultusministeriums wie auch im eigenen Namen meinen besonderen Dank aussprechen. Ich verbinde damit die besten Wünsche für ihr ferneres Wohlergehen. […]“[1]

 

Mit dieser Mitteilung ging die lange Universitätskarriere des Tübinger Urgeschichtsprofessors Gustav Riek (1900–1976) zu Ende. Die NS-Vergangenheit Rieks wurde in der jüngeren Vergangenheit wiederholt behandelt.[2] Schon seit 1929 war er NSDAP-Mitglied. 1933 trat er der SA bei und war fortan als Blockwart sowie Archiv- und Pressewart tätig. 1937 wurde Riek SS-Mitglied und arbeitete fortan im SS-Ahnenerbe mit. Zwischen Januar 1940 und März 1942 war er dann zunächst als Obersturmführer und später auch als Hauptsturmführer der Waffen-SS im SS-Sonderlager Hinzert für politische Schulungen der Häftlinge verantwortlich.[3] Als „politischer Schulungsführer“[4] stand er in der dortigen Hierarchie nach dem Lagerkommandanten und dessen Stellvertreter an dritter Stelle.[5] Neben dem Einsatz von Lagerhäftlingen für seine Grabungen aus dem SS-Sonderlager und späterem KZ Hinzert ist Riek insbesondere eine strafrechtlich nie verfolgte Mitbeteiligung an der Ermordung von bis zu etwa 70 sowjetischen Kriegsgefangenen[6] in ebenjenem Lager anzulasten.[7]

Indizien zum Ausmaß von Rieks Mitwirkung an diesem Kriegsverbrechen gehen aus einem Gerichtsurteil des LG Trier hervor, welches zu Freisprüchen für zwei weitere Beteiligte führte.[8] Obwohl die beiden Angeklagten laut der Beweisaufnahme an der Ermordung von dutzenden Menschen mitgewirkt hatten, war das LG Trier nicht davon überzeugt, […] den beiden früheren SS-Angehörigen nachweisen zu können, erkannt zu haben, dass der ihnen erteilte Befehl zur Mitwirkung am Mord offensichtlich rechtswidrig war. […].“[9]

Riek hat lediglich als unvereidigter Zeuge vor Gericht zu den damaligen Geschehnissen Stellung bezogen. Festzuhalten ist, dass er bei dieser Zeugenaussage das eigene mutmaßliche Unwissen in den Vordergrund stellte. Hierdurch blies er natürlich in dasselbe Horn wie die Verteidigung der beiden Angeklagten. Ferner zeichnet sich die Aussage Rieks auch durch eine für NS-Straftäter fast typische, nur wenig glaubhafte Entrüstung über den Tathergang aus. „Dr. Ri. will angenommen haben, die Gefangenen seien rechtmässig verurteilt gewesen, da sie andernfalls nicht von der Wehrmacht an die SS übergeben worden seien. Innerlich habe er sich jedoch gegen diese Art der Exekution ("Abspritzen") aufgelehnt.“[10]

 

Abb. 1: Prof. Dr. Gustav Riek, 1959. UB Tübingen: Portraitsammlung #36734. Fotograf: Mayer-Kästlen  / Verlagsort: Blaubeuren.*
Abb. 1: Prof. Dr. Gustav Riek, 1959. UB Tübingen: Portraitsammlung #36734. Fotograf: Mayer-Kästlen / Verlagsort: Blaubeuren.*

Die Erneuerung der Lehrberechtigung

Wie Gustav Riek (vgl. Abb. 1) seine Lehrberechtigung wiedererlangen konnte, ist bis dato eher am Rande behandelt worden. Obgleich Gustav Riek vermutlich „der einzige deutsche Prähistoriker war, der in einem Lager Befehlsfunktionen ausübte“[11], wurde er vom Staatskommissariat für die politische Säuberung Tübingen-Lustnau als Mitläufer eingestuft.[12] Eine solche Einstufung ermöglichte es einigen belasteten Wissenschaftlern auch nach der Entnazifizierung des Lehrkörpers ihre Lehrberechtigung wiederzuerlangen.

Im Gegensatz zu Rieks großem Rivalen und Jahrgänger Hans Reinerth,[13] von dem sich viele der süddeutschen Prähistoriker bei einer Arbeitstagung im Juni 1949 öffentlichkeitswirksam distanziert hatten,[14] konnte Riek zum 30. Juli 1953 eine erneute Lehrberechtigung für Urgeschichte an der Universität Tübingen erwirken.[15] Nach der initialen Bitte Rieks zur Wiedereinstellung an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, hatten sich diese sowie die Philosophische Fakultät förmlich um den renommierten vormaligen NS-Archäologen gerissen, so dass „[…] die Lehrbefugnis für die Urgeschichte, ohne Professor Riek einer bestimmten Fakultät zuzuweisen […]“[16] erteilt wurde.

 

Abb. 2: Prof. Dr. Gustav Riek (links) bei der durch die Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe veranlassten Grabungen am Hohmichele (1936/37). Foto: Siegfried Langwasser. (C) Familie Langwasser, mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.**
Abb. 2: Prof. Dr. Gustav Riek (links) bei der durch die Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe veranlassten Grabungen am Hohmichele (1936/37). Foto: Siegfried Langwasser. (C) Familie Langwasser, mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.**

Plädoyers von Tübinger Wissenschaftlern

Überdies lohnt sich ein Blick in die Stellungnahmen einiger Tübinger Wissenschaftler, welche mit Sicherheit anstoßgebend für die rasch erfolgte Wiedereinstellung Rieks waren. Der damalige Institutsleiter Prof. Dr. Kurt Bittel schrieb: „Ich wünsche Herrn Riek, der ein bescheidener und sehr schätzenswerter Mensch ist, aufrichtigst, dass ihm die Gelegenheit geboten wird, seine Kenntnisse und Fähigkeiten in dieser oder ähnlicher Form zu verwerten. Erneuerung der venia legendi? Wie steht es da mit der Rechtslage, und lässt sie die Fakultät frei in ihren Entschlüssen?“[17] Prof. Dr. Bittel nahm die Möglichkeit einer Wiedereinstellung Rieks nahezu begeistert auf. Bedenken schien er nur mit Blick auf die rechtliche Praktikabilität einer Wiedererteilung der Lehrberichtigung für den ehemaligen SS- und SA-Mann Riek zu haben. 

Interessant ist auch die Perspektive des Institutsmitarbeiters Dr. E. Kampe auf Rieks Verstrickungen im NS-Regime sowie auf die internen Machtkämpfe am Institut in den dreißiger und vierziger Jahren. „[…] Als er in die SS eintrat, hatten wir in der Fakultät die Meinung, das sei geschehen, damit er sich gegen den NSDAP-Urgeschichts-Diktator Reinerth behaupten könne. […] Ich habe von Herrn Riek stets den Eindruck eines aufrechten und ehrlichen Mannes gehabt.“[18] Die Ausführungen des Kollegen Professor Weinreich gingen in eine ähnliche Richtung. „[…] Mir ist nur in Erinnerung geblieben, dass man nach dem Dilettanten R. R. Schmidt und dem Strebertum Reinert[h]s seine engere, aber solide, mehr paläontologisch ausgerichtete Arbeit als Prähistoriker […]“[19] begrüßte. Auffällig ist, dass sich die Herren Kampe und Weinreich nur mit direktem Bezug auf Hans Reinerth positiv über Riek äußerten, so als sei er ihnen als das geringere Übel erschienen.   

 

Abschließend ist daher unbedingt darauf hinzuweisen, dass es Gustav Riek schon im Jahr 1935 bei der Besetzung des Lehrstuhls möglich gewesen war, den Mitbewerber Reinerth auszustechen. Ein internes Dokument der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen zur Besetzung der Professur legt offen, dass Reinerth, welcher seit 1933 Leiter des Reichsbundes für Deutsche Vorgeschichte war, schon bei dem damaligen Auswahlverfahren als der unangenehmere Bewerber galt. Gustav Riek wurde im selben Dokument hingegen insbesondere aufgrund seiner weltanschaulichen Überzeugung als geeignetes planmäßiges Mitglied des Lehrkörpers empfohlen.[20]

Die bloße Wiedererwägung der beiden tief im NS-Staat verstrickten Archäologen[21] für die Besetzung des Lehrstuhls im Jahr 1953 mag von dem allgemein grassierenden Personalmangel der Nachkriegsjahre zeugen. Überdies zeigt sich an dem behandelten Beispiel insbesondere, dass Sympathien oder auch nur vergleichsweise geringfügige Antipathien rasch zur gesellschaftlichen Reinwaschung teils schwer belasteter Personen und bis hin zu deren Aufstieg in Ehren und Würden führen konnten. Zeit seines Lebens musste sich der einstige politische Schulungsführer des Lagers Riek in keiner Weise für die Schicksale der 70 ermordeten sowjetischen Kommissare aus dem Massengrab von Hinzert[22] verantworten.

 

Ein Beitrag von Lennart Schmarsli


Beiträge aus dem Lehrforschungsprojekt:

1.  NS-Diskurse und „1968“ in Tübinger Studentenverbindungen – Wege zu neuem Selbstverständnis. Teil 1: Luginsland. Wo sich NS- und Reformdiskurs treffen (Vera Brillowski)

2.  NS-Diskurse und „1968“ in Tübinger Studentenverbindungen – Wege zu neuem Selbstverständnis. Teil 2: Normannia. Zeitfenster der Liberalisierung? (Vera Brillowski)

3.   Professoren im Zwielicht: Studentische Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit (Patrick Schmitt)

4.  Französische Besatzung in Tübingen (1/2) – Französische Kulturpolitik als Werkzeug der Entnazifizierung (Josephine  Burtey)

5.    Französische Besatzung in Tübingen (2/2) – René Cheval: diplomate culturel? (Josephine Burtey)

6.    Gustav Rieks Wiedererlangung der venia legendi (Lennart Schmarsli)

7.    Was die Dichter aber stiften, entscheidet der Staat! Schlussstrichdenken in der Hölderlingesellschaft (Wilhelm Röper)

8.    Karl Fezer: ein umstrittener Stiftsephorus (Richard Kneer)

9.    Krieg! … in der Leserbriefspalte? Veteranenkult in Tübingen nach 1945 (Marcel Alber)

 

Abbildungsverzeichnis

*Abb. 1: Prof. Dr. Gustav Riek, 1959. UB Tübingen: Portraitsammlung #36734. URL: https://tobias-bild.uni-tuebingen.de/#/detail/60258354-752e-416e-a6fa-0c23d21d9671. Fotograf: Mayer-Kästlen  / Verlagsort: Blaubeuren.
**Abb. 2: Prof. Dr. Gustav Riek vom Urgeschichtlichen Forschungsinstitut der Universität Tübingen (links) bei der durch die Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe veranlassten Grabungen am Hohmichele (1936/37) mit dem Sensationsfund eines Zopfes. Fotograf: Siegfried Lauterwasser. Nutzungsrechte: Familie Lauterwasser, mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.

 

Quellen

Abschrift. Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen, Tübingen den 6.10.1934, (UAT 205/94).

Die Prähistoriker tagten, Neue Zeitung, 14.6.1949.       

Kultusministerium Baden-Württemberg an Prof. Gustav Riek, 25. Juli 1968, (UAT 205/126).

Lfd.Nr.527a LG Trier, JuNSV Bd. XVIII, 20.12.1961, S. 147, 157, 168.                                                       

Phil. Fak. 53 Nr. 73, Brief von Prof. Weinreich 15.6.53, (UAT 131 / 386).                                                                            

Phil. Fak. 53 Nr. 73, Dr. E. Kamke an den Rektor der Universität Tübingen, (UAT 131 / 386).

Phil. Fak. 53 Nr. 133, Istanbul den 29. Juni 1953. Brief von Prof. Kurt Bittel über Riek / Stellungname gegenüber dem Dekan Schadewaldt, (UAT 131/386).        

Staatskommissariat für die politische Säuberung, Nr. 2669/353, Riek, Gustav, Prof. Dr., (StAS Wü 13 T 2).                                        

Zu der Aktennotiz des Herrn Universitätsrates vom 29.3.56. betr. Die neue ao kw Professur für Urgeschichte, (UAT 205/126).

 

Literatur

Harten, Hans-Christian, Himmlers Lehrer: Die Weltanschauliche Schulung in der SS 1933-1945, Paderborn 2014.

Häck, Bernhard / Knolle, Friedhart, Prof. Dr. Gustav Riek im Spiegel aktueller Diskussionen. In: Mitt. Verb. dt. Höhlen- und Karstforscher 53 (1), München 2007, S. 15.

Rath, Martin, Nachkriegsjustiz in der Bundesrepublik Mordende SS-Männer wussten von nichts. In: LTO.de – 24.07.2022.

URL: https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/ss-sonderlager-hinzert-kz-lg-trier-bgh-mord-russische-kriegsgefangene-kommissarbefehl (25.7.2024).

Schöbel, Gunter, Hans Reinerth. Forscher – NS-Funktionär – Museumsleiter. In: Achim Leube (Hg.): Prähistorie und Nationalsozialismus. Die mittel- und osteuropäische Urund Frühgeschichteforschung in den Jahren 1933–1945. Berlin 2002 (=Studien zur Wissenschafts und Universitätsgeschichte 2), S. 321–396.

Strobel, Michael, Hans Reinerth und Gustav Riek – Modernitätsflüchtlinge in einer ungewissen Wissenschaft, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur Sächsischen Bodendenkmalpflege 45 (2003), S. 443–461.

Strobel, Michael, Das Urgeschichtliche Institut der Universität Tübingen zwischen 1933 und 1945, in: Wiesing, Urban / Brintzinger, Klaus-Rainer / Grün, Bernd / Junginger, Horst / Michl, Susanne (Hg.), Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus, Stuttgart 2010, S. 321–349.

Von Bremen, Benedict. Kurzbiographie Gustav Riek. In: ns-akteure-in-tuebingen.de.

URL: https://www.ns-akteure-in-tuebingen.de/biografien/bildungforschung/gustav-riek (20.7.2024).

Waringo 1993: Waringo, Raymond, Die Aleburg bei Befort. Zu den Ausgrabungen einer eisenzeitlichen Abschnittsbefestigung während der >mittleren Nazizeit<. In: Beaufort – Im Wandel der Zeiten. Bd. 1 (Befort 1993), S. 55-82.
 
Fußnoten
[1] Zit. nach: Kultusministerium Baden-Württemberg an Prof. Gustav Riek, 25. Juli 1968, (UAT 205/126).

[2] Einführend: Häck / Knolle 2007, S. 15. Im Genaueren, siehe bspw. Strobel 2003.

[3] Siehe: Von Bremen [2024]. Vgl. Strobel 2003, S. 452.

[4] Zit. nach: Waringo 1993, S. 78. Siehe hierzu: Harten 2014.

[5] Siehe: Waringo 1993, S. 78. Vgl. Strobel 2003, S. 452f.

[6]  „Der Zeuge Dr. Ri. hat auf Grund der Angaben des Lagerkommandanten Pister von etwa 40 Gefangenen gesprochen. Dr. W., der die Gefangenen untersuchte, glaubt, dass es etwa 50 gewesen seien. SS-Unterscharführer Schaaf hat in seiner im Jahre 1950 vor seinem Selbstmord hinterlassenen Notiz die Gesamtzahl mit 30-40 angegeben. Nach Angaben des Zeugen Rau. wäre von einer Gesamtzahl von 50-60 auszugehen, während die Zeugen Fr. und Kl., die an dem Geschehen nicht unmittelbar beteiligt waren, meinen, es sei von 60-70 Gefangenen die Rede gewesen. Es ist nicht auszuschliessen, dass die im Ermittlungsverfahren ständig genannte Zahl von 70 Gefangenen auf der Annahme des Obersten französischen Militärgerichts in Rastatt in dem 1948 gegen verschiedene SS-Leute durchgeführten Strafverfahren beruht, wonach es sich bei dem mit 70 Leichen belegten im Jahre 1946 entdeckten Massengrab in Hinzert um die alleinige Grabstätte der ermordeten Kommissare handeln müsste. Andererseits steht jedoch fest, dass über die Zahl der Häftlinge hinaus, deren Identität später noch festgestellt werden konnte, eine gewisse Zahl umgekommen ist, deren Gräber nicht mehr zu ermitteln waren. […]“ Zit. nach: Lfd.Nr.527a LG Trier, JuNSV Bd. XVIII, 20.12.1961, S. 157.

[7] „Der Tübinger Archäologie-Professor Gustav Riek, der nicht nur zuständig gewesen war, am Westwall die völkische Weltanschauung zu predigen, sondern während der Tötung der sowjetischen Soldaten den Wachdienst mit verantwortete, war nämlich unvereidigt geblieben […]. Eine Strafverfolgung Rieks erfolgte jedoch, soweit überliefert, nicht.“ Zit. nach: Rath 2022.

[8] „Gegen Abend erhielt der am Vortag von einem Forschungsvorhaben in Luxemburg zurückberufene SS-Hauptsturmführer Prof. Dr. Ri. vom Lagerkommandanten Pister den Befehl, mit Leuten der Wachkompanie alle zum Lager führenden Strassen und sonstigen Zugänge abzusperren. Dabei erklärte Pister Dr. Ri., die Absperrung erfolge, weil am Abend etwa 40 russische politische Kommissare ins Häftlingslager überführt würden. Sie seien durch die "Wehrmacht" verurteilt; die "Exekution" solle jedoch in Hinzert stattfinden.“ Zit. nach: Lfd.Nr.527a LG Trier, JuNSV Bd. XVIII, 20.12.1961, S. 147. Vgl. Häck / Knolle 2007, S. 15.

[9] Zit. nach: Rath 2022. Vgl. Lfd.Nr.527a LG Trier, JuNSV Bd. XVIII, 20.12.1961, S. 168.

[10] Zit. nach: Lfd.Nr.527a LG Trier, JuNSV Bd. XVIII, 20.12.1961, S.147.

[11] Strobel 2003, S. 452. Vgl. von Bremen [2024].

[12] Staatskommissariat für die politische Säuberung, Nr. 2669/353, Riek, Gustav, Prof. Dr., (StAS Wü 13 T 2).

[13] Siehe hierzu: Strobel 2003. Ferner: Strobel 2010.

[14] Die Prähistoriker tagten, Neue Zeitung, 14.6.1949. Nach: Schöbel 2002, S. 371.

[15] „Prof. Riek hat am 12. Juni 1953 die Math. Nat. Fakultät um die Wiedererteilung der venia legendi gebeten. Die Fakultät hat den Antrag wärmstens befürwortet. Die Philos. Fakultät hat am 16.7.53 – ohne einen Antrag von Prof. Riek, aber wohl in Kenntnis von dessen Gesuch an die Math. nat. Fakultät – beschlossen, den Antrag auf Wiederherstellung der venia legendi des ao. Prof. Dr. Gustav Riek zu stellen und dabei ausdrücklich gebeten, den "Lehrauftrag, sofern er in den Bereich der Philos. Fakultät fällt, auf ´Urgeschichte´ (nicht Vor- und Frühgeschichte) entsprechend dem tatsächlichen Arbeitsgebiet von Herrn Prof. Riek zu begrenzen." […] Der Kleine Senat befürwortete am 30.7.53 die Anträge der beiden Fakultäten.“ Zit. nach: Zu der Aktennotiz des Herrn Universitätsrates vom 29.3.56. betr. Die neue ao kw Professur für Urgeschichte, (UAT 205/126).

[16] Ebd., (UAT 205/126).

[17] Zit. nach: Phil. Fak. S. S, 53 Nr. 133, Istanbul den 29. Juni 1953. Brief von Prof. Kurt Bittel über Riek /      Stellungname gegenüber dem Dekan Schadewaldt, (UAT 131/386).

[18] Phil. Fak. 53 Nr. 73, Dr. E. Kamke an den Rektor der Universität Tübingen, (UAT 131 / 386).

[19] Phil. Fak. 53 Nr. 73, Brief von Prof. Weinreich 15.6.53, (UAT 131 / 386).

[20] „[…] In den vorliegenden Gutachten wurden Professor Kraft- Freiburg und Privatdozent Riek – Tübingen wiederholt empfohlen. Von letzterem haben wir charakterlich wie weltanschaulich ein ausgezeichnetes Bild. […] Im Besonderen wiederholen wir unsere Stellungnahme in der Sitzung des Fakultätrates vom 20. Februar 1934. "Wir sehen in dem bisherigen Verhalten des Herrn Dr. Reinerth ein unbedingtes Hindernis für seine Aufnahme als planmässiges Mitglied des Lehrkörpers. Nach unserer Auffassung entsprechen die charakterlichen Eigenschaften des Herrn Dr. Reinerth nicht den Anforderungen, die gerade heute an einen Hochschullehrer gestellt werden müssen." Es wäre noch zu erwähnen, dass Dr. Reinerth mit 34 Jahren noch nicht verheiratet [ist durchgestrichen], Dr. Riek aber verheiratet ist. […]“ Zit. nach: Abschrift. Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen, Tübingen den 6.10.1934, (UAT 205/94).

[21] Siehe: Strobel 2003.

[22] Siehe: Anm. 6.

Infospalte


Manfred Schmid/Hans-Hermann Bennhold, Wiedergeburt des Geistes die Universität Tübingen im Jahre 1945; eine Dokumentation, Tübingen 1. Aufl. 1985, S. 92. Format angepasst.
Manfred Schmid/Hans-Hermann Bennhold, Wiedergeburt des Geistes die Universität Tübingen im Jahre 1945; eine Dokumentation, Tübingen 1. Aufl. 1985, S. 92. Format angepasst.
Programm „Ringvorlesung: Das deutsche Geistesleben und der Nationalsozialismus“, in: UAT 197/9. Bild im Format angepasst.
Programm „Ringvorlesung: Das deutsche Geistesleben und der Nationalsozialismus“, in: UAT 197/9. Bild im Format angepasst.
Bild: (C) Vera Brillowski.
Bild: (C) Vera Brillowski.
Bild links: (C) Verlag Peter Lang. Bild rechts: Fotografie von Bastian Wade.
Bild links: (C) Verlag Peter Lang. Bild rechts: Fotografie von Bastian Wade.
Bild: Vera Brillowski.
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Bild: Alexander Oltmanns.
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Bild: Maren Brugger.
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