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Robert Koch in Ostafrika – zur Debatte um das „dunkelste Kapitel seiner Laufbahn“


Abb. 1: Fotomontage mit Robert Koch, Schlafkranken, Tsetsefliege und dem späteren Heilmittel Bayer 205, Quelle: Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bildnummer 042-0247-20*
Abb. 1: Fotomontage mit Robert Koch, Schlafkranken, Tsetsefliege und dem späteren Heilmittel Bayer 205, Quelle: Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bildnummer 042-0247-20*

Während der Corona-Pandemie war das Robert Koch-Institut als wichtige wissenschaftliche Instanz in den Medien und der Gesellschaft nahezu täglich präsent. Es überrascht daher wenig, dass im Frühjahr 2020 eine längst überfällige Debatte über die koloniale Vergangenheit des Namensgebers des Instituts losgetreten wurde. Im Vordergrund dieser Auseinandersetzung steht vor allem die Arbeit und Forschung, die Robert Koch (1843–1910, Abb. 1) im Auftrag des deutschen Reichs in den Kolonien durchgeführt hatte. Hauptgegenstand der Diskussion ist die von Koch geleitete Expedition zur Erforschung und Bekämpfung der Schlafkrankheit nach Ostafrika (1906/07). Die Debatte hat diesen engen Horizont jedoch schnell überschritten und wurde in den verschiedenen Feuilletons eher anhand von generalisierenden bis relativierenden Formulierungen ausgetragen.[1] Dadurch geraten die kolonialen Aspekte der konkreten Vorgänge in der Interaktion der deutschen Ärzte (ausschließlich Männer, [2]  darunter der spätere Entdecker des ersten wirksamen Mittels gegen die Schlafkrankheit Friedrich Karl Kleine (1869–1951)) mit den afrikanischen Patient*innen, über die eigentlich diskutiert werden sollte, aus dem Blick. Im Folgenden sollen also genau diese kolonialen Aspekte der Interaktion im Vordergrund stehen, um etwas Licht in das, wie das Robert Koch-Institut nebulös und unkonkret über die Expedition Kochs schreibt, „dunkelste Kapitel seiner Laufbahn“[3] zu bringen.

 

Medizin in der kolonialen Situation

Grundsätzlich ist für die historische Bewertung von Medizin in kolonialen Situationen zu betonen, dass es sich um ein zutiefst ambivalentes Verhältnis handelt. Schon der berühmte antikoloniale Intellektuelle und Psychiater Frantz Fanon (1925–1961) hat (in einem anderen Kontext) darauf hingewiesen, dass bei allem positiven medizinischen Fortschritt die europäischen Ärzt*innen in hohem Maße in koloniale Strukturen eingebunden waren und diese stützten und reproduzierten.[4] Es wird also im Folgenden hauptsächlich von diesen kolonialen Elementen die Rede sein und weniger von rein medizinischen Aspekten.

Die Ostafrika-Expedition fand in den Jahren 1906 bis 1907 statt, als das Deutsche Kaiserreich die flächenmäßig viertgrößte Kolonialmacht war. Ziel war es vor allem, mögliche Mittel der Bekämpfung der tödlichen Schlafkrankheit im großen Stil zu erproben.[5] Der deutsche Kolonialstaat versprach sich dadurch den Erhalt der Arbeitskraft der kolonisierten Bevölkerung, den sie durch die Schlafkrankheit bedroht sah.[6] Weil Koch und die beteiligten Ärzte in der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania, keine ausreichende Anzahl an Erkrankten finden konnten, verlegten sie ihr Hauptquartier auf die Ssese-Inseln im Viktoriasee, die zum britischen Uganda gehörten.[7] Daran wird deutlich, dass der Kolonialismus auch ein gemeinsames europäisches Projekt war. Das gilt in besonderem Maße für die koloniale Medizin bzw. die Tropenmedizin.[8]

Wenn Ärzt*innen ihre Patient*innen behandeln, lässt sich nahezu immer ein asymmetrisches Macht- und Wissensverhältnis feststellen, in dem die Ärzt*innen klar über ihren Patient*innen stehen. Um 1900 war man sich der ethischen Problematiken, die aus diesem Verhältnis entstanden, insbesondere auch mit Blick auf Menschenversuche, bewusst. In Preußen wurde nach einer kontroversen Debatte 1901 die Anweisung erlassen, dass medizinische Eingriffe nur möglich sein sollen, wenn die betroffenen Patient*innen über mögliche Risiken aufgeklärt wurden und ausdrücklich zugestimmt hatten.[9] Eine vergleichbare Regel für die Kolonien fehlte vollständig. Das bedeutete konkret, dass für Mediziner*innen Menschenversuche wenig reguliert und prinzipiell möglich waren. Es wird später auch noch deutlich, dass Koch und die anderen Ärzte keine Versuche unternommen haben, ihre Patient*innen über Risiken zu informieren oder allgemein über die medizinische Prozedur aufzuklären. In der speziellen kolonialen Situation Robert Kochs verstärkt sich das hierarchische Verhältnis zwischen Ärzt*in und Patient*in dadurch, dass die deutschen Ärzte auch Repräsentanten der Kolonialmacht waren und als solche wahrgenommen wurden. Wie stark die Interaktion der deutschen Ärzte mit afrikanischen Patient*innen durch die koloniale Situation, gegenseitiges Misstrauen und kolonialrassistische Stereotype geprägt war, zeigt eine von Friedrich Karl Kleine nachträglich zu Robert Kochs Reise- und Forschungstagebuch hinzugefügte Fußnote. Er schreibt über eine Begegnung: „Die Aussage der Eingeborenen [dass es in der Region keine Erkrankten gebe] ist sicher falsch. Die mißtrauischen Eingeborenen lieben es, auf jede Frage, deren Grund sie nicht einsehen, zuerst der Sicherheit halber und um sich keine Ungelegenheiten zuzuziehen mit ‚Si ini‘ d. h. ‚Ich weiß es nicht‘ zu antworten.“[10] Dieses kurze Zitat verdeutlicht, dass die koloniale Situation sowohl für die Ärzte als auch für die Kolonisierten die Grundlagen der gegenseitigen Interaktion vorformte und prägte.

Abb. 2: Schlafkranker mit angeschwollenem Hals, Quelle: Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bildnummer 006-1148-20**
Abb. 2: Schlafkranker mit angeschwollenem Hals, Quelle: Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bildnummer 006-1148-20**

Robert Kochs koloniale Menschenversuche

Auf den Ssese-Inseln selbst befand sich ein leerstehendes englisch-protestantisches Missionshaus, das die Expedition für ihre Zwecke nutzen konnte. Ungefähr eine Meile entfernt gab es auch eine katholische Mission der ‚Weißen Väter‘.[11] Diese waren bereits länger vor Ort und hatten ein gewisses gegenseitiges Vertrauensverhältnis mit lokalen Machthabern etabliert. Für Kochs Expedition bedeutete das konkret, dass die Ärzte auf bereits bestehende koloniale Strukturen zurückgreifen und so auch leichter eine größere Zahl von Erkrankten als Versuchspersonen mobilisieren konnten.[12]

Bei Personen, die an der Schlafkrankheit erkrankt sind, lässt sich eine starke Schwellung der Lymphknoten am Hals erkennen (vgl. Abb. 2). Die Ärzte entnahmen mit einer Nadel Flüssigkeit aus den Lymphknoten und untersuchten diese auf die Krankheitserreger.[13] Diese Entnahme war für die Patient*innen mit zum Teil großen Schmerzen verbunden, weshalb sich einige Erkrankte der Untersuchung entzogen und flüchteten.[14] Ein Großteil der Patient*innen aber begrüßte diesen Teil der Untersuchung vermutlich deshalb, weil er offenbar als fester Bestandteil der therapeutischen Behandlung wahrgenommen wurde.[15] Hierbei ist die koloniale Situation deutlich zu erkennen: Denn auch wenn die Mitglieder der Expedition nicht aktiv der Entnahme von Flüssigkeit therapeutische Eigenschaften beimaßen,[16] so hatten sie die afrikanische Patient*innen an keiner Stelle über die Art und Weise der Behandlungen aufgeklärt.[17] Es ist noch einmal zu betonen, dass dieses Vorgehen zeitgleich  so in Preußen (also ohne die koloniale Situation) nicht möglich gewesen wäre.

Das trifft umso mehr auf die zum Teil tödlichen Experimente an den Erkrankten mit dem vermeintlichen Heilmittel, der Säure Atoxyl zu. Die Verabreichung dieser Injektion war für die Patient*innen schmerzhaft. Vor allem kam es zu Komplikationen wie schmerzhaften Entzündungen, für die die Ärzte verantwortlich waren.[18] In der Hoffnung, die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, wurde das Mittel von den Ärzten bewusst in außergewöhnlich hohen und toxischen Dosierungen verabreicht. Koch selbst berichtete von 22 Fällen von Erblindung, während erneut viele Patient*innen diesen Experimenten entflohen.[19] Es wird dabei deutlich, dass Koch und die anderen Teilnehmer der Expedition negative Auswirkungen ihrer Experimente auf die Gesundheit der afrikanischen Patient*innen wissentlich in Kauf genommen hatten. Koch selbst rechtfertigte das: „Wenn hier von Versuchen an Kranken die Rede ist, dann darf dabei nicht vergessen werden, daß dieselben an einer absolut tödlichen Krankheit litten und unrettbar verloren waren, wenn nicht ein Heilmittel gefunden wurde. Und schon nach wenigen Versuchen mit dem Atoxyl ließ sich erkennen, daß das Mittel mindestens eine erhebliche Besserung der Krankheitssymptome bewirkte, und daß die Versuche damit nur zum Besten der Kranken dienten.“[20] Dass Atoxyl nicht das erwartete Heilmittel war und nur die Symptome linderte, war zwar bekannt, änderte aber nichts daran, dass es in der folgenden Zeit weiterhin als Mittel der Krankheitsbekämpfung verwendet wurde.

 

Abschließend lässt sich sagen: Es ist gut, dass über Robert Kochs Anteil und Teilhabe am deutschen Kolonialismus diskutiert wird, denn Gründe dafür gibt es mehr als genug. Es ist deshalb schade, dass die Debatte stärker von Verallgemeinerungen und Relativierungen geprägt wird, und einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit über leeren Floskeln ausgewichen wird - wie jener vom ‚dunkelsten Kapitel‘. Die Diskussionen müssen geführt werden, aber sie müssen so konkret wie möglich geführt werden. Nur so kann die Frage des Umgangs mit dem kolonialen Erbe, auch das von Robert Koch, angemessen beantwortet werden.

 

Ein Beitrag von Fabian Eigner


Nachweise:

Aufzeichnung über die am 14. Februar im Dienstgebäude des Kaiserlichen Gesundheitsamtes stattgehabte Besprechung, betreffend die von Reichs wegen erfolgende Expedition zur Erforschung der Schlafkrankheit, Berlin, 14.02.1906, R 1001/5889, fol. 59–62.

 

Aufzeichnung über die am 7. April im Reichsamte des Innern gepflogene kommissarische Beratung über die Entsendung einer wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Schlafkrankheit, Berlin, 07.04.1905, BArch R 1001/5889, fol. 32–37.

 

Beck, Max: Diagnose der Schlafkrankheit: In: Koch, Robert / Beck, Max / Kleine, Friedrich Karl: Bericht über die Tätigkeit der zur Erforschung der Schlafkrankheit im Jahr 1906/07 nach Ostafrika entsandten Kommission, Berlin 1909, S. 59–69.

 

Coghe, Samuël: Population Politics in the Tropics. Demography, Health and Transimperialism in Colonial Angola, Cambridge 2022.

 

Ehlers, Sarah: Europa und die Schlafkrankheit. Koloniale Seuchenbekämpfung, europäische Identitäten und moderne Medizin 1890–1950, (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, 232), Göttingen 2019.

 

Fanon, Frantz: Kolonialismus und Medizin. In: ders., Aspekte der Algerischen Revolution, Frankfurt am Main 1969, S. 83–96.

 

Gradmann, Christoph / Brinkmann, Sigrid: Diskussion zur Umbenennung des RKI. „Das Robert Koch-Institut hat genau den richtigen Namen“. In: Deutschlandfunk Kultur, 27.05.2020, URL: https://www.deutschlandfunkkultur.de/diskussion-zur-umbenennung-des-rki-das-robert-koch-institut-100.html (10.08.2024).

 

Gradmann, Christoph, Krankheit im Labor. Robert Koch und die medizinische Bakteriologie, (Wissenschaftsgeschichte), Göttingen 2005.

 

Kleine, Friedrich Karl: Mit Robert Koch in Afrika und in der Heimat (1900–1907). In: ders.: Ein deutscher Tropenarzt, Hannover 1949, S. 24–45.

 

Koch, Robert: Bericht über die Tätigkeit der zur Erforschung der Schlafkrankheit im Jahre 1906/07 nach Ostafrika entsandten Kommission. In: ders.: Gesammelte Werke, hrsg. v. Schwalbe, Julius / Gaffky, Georg / Pfuhl, Eduard, Bd. 2.1, Leipzig 1912, S. 582–645.

 

Koch, Robert: Ein Tagebuch von Robert Koch, hrsg. v. Kleine, Friedrich Karl, In: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 50 (1924), S. 21-24, 55 f., 88 f., 121 f., 152 f., 184 f., 216- f., 248 f.

 

Koch, Robert: Schlußbericht über die Tätigkeit der deutschen Expedition zur Erforschung der Schlafkrankheit. In: ders.: Gesammelte Werke, hrsg. v. Schwalbe, Julius / Gaffky, Georg / Pfuhl, Eduard, Bd. 2.1, Leipzig 1912, S. 534–546.

 

Koch, Robert: Über den bisherigen Verlauf der deutschen Expedition zur Erforschung der Schlafkrankheit in Ostafrika. In: ders.: Gesammelte Werke, hrsg. v. Schwalbe, Julius / Gaffky, Georg / Pfuhl, Eduard, Bd. 2.1, Leipzig 1912, S. 509–524.

 

Lyons, Maryinez: The Colonial Disease. A Social History of Sleeping Sickness in Northern Zaire, 1900-1940, Cambridge 2002.

 

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten: Anweisung an die Vorsteher der Kliniken, Polikliniken und sonstigen Krankenanstalten. In: Centralblatt für die gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preußen, 43/2 (1901), S. 188 f.

 

Möllers, Bernhard: Robert Koch. Persönlichkeit und Lebenswerk 1843–1910, Hannover 1950.

 

Neill, Deborah J.: Networks in Tropical Medicine. Internationalism, Colonialism, and the Rise of a Medical Speciality, 1890–1930, Stanford 2012.

 

Robert Koch-Institut: Robert Koch: Der Mitbegründer der Mikrobiologie, 19.04.2018, URL: https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Geschichte/robert_koch_node.html (10.08.2024).

 

Webel, Mari K.: The Politics of Disease Control. Sleeping Sickness in Eastern Africa, 1890–1920, (New African Histories), Athens 2019.

 

Zimmerer, Jürgen: Robert Koch. Der berühmte Forscher und die Menschenexperimente. In: SPIEGEL Geschichte, 27.05.2020, URL: https://www.spiegel.de/geschichte/robert-koch-der-beruehmte-forscher-und-die-menschenexperimente-in-afrika-a-769a5772-5d02-4367-8de0-928320063b0a (10.08.2024).

 

 

Bilder:

*Abb. 1: Fotomontage mit Robert Koch, Schlafkranken, Tsetsefliege und dem späteren Heilmittel Bayer 205, Quelle: Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bildnummer 042-0247-20. URL: https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/kolonialesbildarchiv/content/titleinfo/11414873 (10.09.2024).

**Abb. 2: Schlafkranker mit angeschwollenem Hals, Quelle: Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Bildnummer 006-1148-20. URL: https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/kolonialesbildarchiv/content/titleinfo/11493642 (10.09.2024).

 


Fußnoten:

[1] Darunter generalisierende Formulierungen wie „Medizin war eine der zentralen Grundlagenwissenschaften des Kolonialismus“ (Zimmerer, Jürgen: Robert Koch. Der berühmte Forscher und die Menschenexperimente. In: SPIEGEL Geschichte, 27.05.2020, URL: https://www.spiegel.de/geschichte/robert-koch-der-beruehmte-forscher-und-die-menschenexperimente-in-afrika-a-769a5772-5d02-4367-8de0-928320063b0a (10.08.2024).) und relativierende Formulierungen wie „die therapeutischen Experimente Kochs unterschieden sich nicht von denen anderer Forscher in ähnlichen Situationen und in ähnlichen Zeiten“ (Gradmann, Christoph / Brinkmann, Sigrid: Diskussion zur Umbenennung des RKI. „Das Robert Koch-Institut hat genau den richtigen Namen“. In: Deutschlandfunk Kultur, 27.05.2020, URL: https://www.deutschlandfunkkultur.de/diskussion-zur-umbenennung-des-rki-das-robert-koch-institut-100.html (10.08.2024).).

[2] Robert Kochs Ehefrau, Hedwig Koch, nahm bis zu ihrer Erkrankung als einzige Frau an der Expedition teil. Auch in vergleichbaren Expeditionen war diese geschlechtsspezifische Ordnung üblich und sollte immer mitgedacht werden.

[3] Robert Koch-Institut: Robert Koch: Der Mitbegründer der Mikrobiologie, 19.04.2018, URL: https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Geschichte/robert_koch_node.html (10.08.2024).

[4] Vgl. Fanon, Frantz: Kolonialismus und Medizin. In: ders., Aspekte der Algerischen Revolution, Frankfurt am Main 1969, S. 83–96, hier S. 83.

[5] Vgl. Aufzeichnung über die am 14. Februar im Dienstgebäude des Kaiserlichen Gesundheitsamtes stattgehabte Besprechung, betreffend die von Reichs wegen erfolgende Expedition zur Erforschung der Schlafkrankheit, Berlin, 14.02.1906, R 1001/5889, fol. 59–62, hier fol. 60.

[6] Vgl. Aufzeichnung über die am 7. April im Reichsamte des Innern gepflogene kommissarische Beratung über die Entsendung einer wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Schlafkrankheit, Berlin, 07.04.1905, BArch R 1001/5889, fol. 32–37, hier fol. 34; Robert Koch an Georg Gaffky, Amani, 31.08.1905, zitiert nach: Möllers, Bernhard: Robert Koch. Persönlichkeit und Lebenswerk 1843-1910, Hannover 1950, S. 303.

[7] Vgl. Kleine, Friedrich Karl: Mit Robert Koch in Afrika und in der Heimat (1900–1907). In: ders.: Ein deutscher Tropenarzt, Hannover 1949, S. 24–45, hier S. 41.

[8] Vgl. Coghe, Samuël: Population Politics in the Tropics. Demography, Health and Transimperialism in Colonial Angola, Cambridge 2022; Ehlers, Sarah: Europa und die Schlafkrankheit. Koloniale Seuchenbekämpfung, europäische Identitäten und moderne Medizin 1890–1950, (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, 232), Göttingen 2019; Neill, Deborah J.: Networks in Tropical Medicine. Internationalism, Colonialism, and the Rise of a Medical Speciality, 1890–1930, Stanford 2012.

[9] Vgl. Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten: Anweisung an die Vorsteher der Kliniken, Polikliniken und sonstigen Krankenanstalten. In: Centralblatt für die gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preußen, 43/2 (1901), S. 188-189.

[10] Koch, Robert: Ein Tagebuch von Robert Koch, hrsg. v. Kleine, Friedrich Karl, In: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 50 (1924), S. 21–24, 55 f., 88 f., 121 f., 152 f., 184 f., 216 f., 248 f., hier S. 88 Fn. 1.

[11] Vgl. Koch, Robert: Über den bisherigen Verlauf der deutschen Expedition zur Erforschung der Schlafkrankheit in Ostafrika. In: ders.: Gesammelte Werke, hrsg. v. Schwalbe, Julius / Gaffky, Georg / Pfuhl, Eduard, Bd. 2.1, Leipzig 1912, S. 509–524, hier S. 518 f. Als ‚Weiße Väter‘ werden die Mitglieder der 1868 gegründeten und bis in die Gegenwart aktiven katholischen Missionsgesellschaft der Afrikamissionare bezeichnet.

[12] Vgl. Webel, Mari K.: The Politics of Disease Control. Sleeping Sickness in Eastern Africa, 1890–1920, (New African Histories), Athens 2019, S. 79 f.

[13] Vgl. Lyons, Maryinez: The Colonial Disease. A Social History of Sleeping Sickness in Northern Zaire, 1900–1940, Cambridge 2002, S. 80.

[14] Vgl. Beck, Max: Diagnose der Schlafkrankheit: In: Koch, Robert / Beck, Max / Kleine, Friedrich Karl: Bericht über die Tätigkeit der zur Erforschung der Schlafkrankheit im Jahr 1906/07 nach Ostafrika entsandten Kommission, Berlin 1909, S. 59–69, hier S. 64; Koch, Über den bisherigen Verlauf, S. 520.

[15] Vgl. Koch, Über den bisherigen Verlauf, S. 520.

[16] Vgl. Gradmann, Christoph: Krankheit im Labor. Robert Koch und die medizinische Bakteriologie, (Wissenschaftsgeschichte), Göttingen 2005, S. 320.

[17] Vgl. Webel: Politics of Disease Control, S. 91.

[18] Vgl. Ebd., S. 85, 101 f.

[19] Vgl. Koch, Robert: Schlußbericht über die Tätigkeit der deutschen Expedition zur Erforschung der Schlafkrankheit. In: ders.: Gesammelte Werke, hrsg. v. Schwalbe, Julius / Gaffky, Georg / Pfuhl, Eduard, Bd. 2.1, Leipzig 1912, S. 534–546, hier S. 536, S. 542.

[20] Koch, Robert: Bericht über die Tätigkeit der zur Erforschung der Schlafkrankheit im Jahre 1906/07 nach Ostafrika entsandten Kommission. In: ders.: Gesammelte Werke, hrsg. v. Schwalbe, Julius / Gaffky, Georg / Pfuhl, Eduard, Bd. 2.1, Leipzig 1912, S. 582–645, hier S. 590.

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